Protestanten und Katholiken in Niedersachsen rufen zur Europawahl auf

Nachricht 23. Mai 2019

Bischof Meister: Europa ist Garant für stabile Verhältnisse

Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sieht in der Europäischen Union einen Garanten für stabile politische Verhältnisse. Wer sich eine Wertegemeinschaft wünsche, die für Vielfalt, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stehe, "hat in der Europäischen Union die Antwort", sagte der evangelische Bischof am Dienstag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Es ist aus meiner Sicht eine schlichte Selbstverständlichkeit, das Projekt Europa mit all seinen Schwächen und Stärken durch den Gang zur Wahlurne zu unterstützen."

Der christliche Glaube kenne weder europäische noch weltweite Grenzen, sagte Meister. Davon berichte schon die Bibel. "Es ist und bleibt unsere Aufgabe, solche Erzählungen lebendig zu halten, die Grenzen überwinden, Menschen einladen und Frieden stiften."

Bei den EU-Wahlen am 26. Mai gehe es darum, eine starke proeuropäische Mehrheit ins Parlament zu bringen, um Europa weiterzuentwickeln, betonte Meister. "Wer sich im nördlichsten Zipfel von Finnland ins Auto setzen und ohne Pass und Grenzkontrollen viele tausend Kilometer ins südliche Spanien fahren will, der braucht den europäischen Zusammenschluss." (1023/21.05.19)

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Bischof Adomeit ruft Christen zur Teilnahme an Europawahl auf

Oldenburg (epd). Der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit hat an die Christinnen und Christen im Land appelliert, sich an der Europawahl am 26. Mai zu beteiligen. "Nach zwei furchtbaren Weltkriegen mit Millionen von Opfern ist das geeinte Europa ein einzigartiges Friedensprojekt, das Vertrauen und Unterstützung dringender braucht denn je", sagte der evangelische Theologe am Dienstag in Oldenburg. Die christlichen Grundüberzeugungen und Werte wie Freiheit, Gleichheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit, Bewahrung der Schöpfung, Wahrung der Menschenrechte und Achtung der Menschenwürde seien zugleich die Grundfesten eines geeinten Europa.

Adomeit rief an die Menschen auf, mit der Teilnahme an der Wahl das Vertrauen in die Demokratie und die europäische Idee zu stärken. Die Wahlberechtigten trügen eine große Mitverantwortung für ein Europa des Friedens und der Gerechtigkeit. "Es ist unsere Verpflichtung, dass wir uns für ihre Bewahrung einsetzen, für sie werben und insbesondere junge Menschen von der europäischen Idee überzeugen."

Die christliche Kirche habe die Aufgabe, allen Tendenzen von übersteigertem Nationalismus und Isolationismus entschieden entgegenzutreten, unterstrich Adomeit: "Es ist dringend notwendig, dass Christinnen und Christen politischen Kräften ihre Stimme verweigern, die für Populismus und Rassismus stehen, für Hetze und Extremismus." Stattdessen wäre eine starke proeuropäische Mehrheit im Europäischen Parlament das richtige Zeichen für die Zukunft der Europäischen Union. Adomeit steht seit Oktober 2018 an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. (1024/21.05.19)

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Meyns: Europäische Einigung muss Erfolgsmodell bleiben

Braunschweig (epd). Der braunschweigische Bischof Christoph Meyns hat dazu aufgerufen, Europa aktiv zu gestalten. Die Europäische Union sei "unser Modell für ein friedliches Miteinander der Völker", sagte der der evangelische Bischof am Dienstag in Wolfenbüttel dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Deswegen ist es wichtig, Europa mitzugestalten und daran mitzuwirken, dass die europäische Einigung ein Erfolgsmodell bleibt." Europa brauche stabile demokratische Verhältnisse, die von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern legitimiert seien. Dafür seien die Europawahlen an diesem Sonntag (26. Mai) entscheidend.

Meyns appellierte an die Menschen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Als Christen haben wir eine politische Verantwortung, uns für Frieden und Gerechtigkeit, Freiheit und Klimaschutz einzusetzen. Deshalb rufe ich dazu auf, diesen Zielen mit einer Beteiligung an der Europawahl Ausdruck zu verleihen."

Die Kirchen könnten im politischen Diskurs dazu beitragen, dass Populisten nicht die Deutungshoheit über Europa gewännen, unterstrich Meyns. "Sie sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie Menschen über nationale Grenzen hinweg Gemeinschaft leben - gegen alle Formen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus. Diesen Gemeinschaftsimpuls tragen sie in die Entwicklung unseres Kontinents ein." (1026/21.05.19)

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Brahms warnt vor "Mauern in den Köpfen"

Bremen (epd). Bremens leitender evangelischer Theologe Renke Brahms hat dazu aufgerufen, mit der Wahl zum Europaparlament am kommenden Sonntag (26. Mai) "nationalen Ideologien und Mauern in den Köpfen" entgegenzutreten. "Es gilt, das europäische Friedensprojekt zu verteidigen - Zölle, Grenzen und Mauern sind von gestern", sagte Brahms am Dienstag in Bremen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche ist auch Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Grundsätzlich bekräftigte Brahms, es sei wichtig, bei der Europawahl seine Stimme abzugeben. "Brüssel mag 500 Kilometer von Bremen entfernt sein, doch die EU ist vor unserer Haustür von großer Bedeutung." Mit der Wahl am 26. Mai stünden wichtige politische Themen wie die Brexit-Krise, Migration, Verschuldung und Rechtspopulismus auf der Tagesordnung: "Das geht uns alle an."

Die EKD fördere aktiv den Dialog der europäischen Kirchen und trete für Vielfalt und Freiheit ein. "Und deshalb werben wir auch für eine hohe Wahlbeteiligung", betonte Brahms. Schon jetzt sei in manchen Staaten zu sehen, wie die Freiheit von Presse und Justiz angegriffen werde. "Dem müssen wir Wählerinnen und Wähler entschlossen entgegentreten, um die Demokratie in Europa zu schützen." (1028/21.05.19)

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Kirchenpräsident Heimbucher ruft zum Europa-Wahlgang auf

Leer (epd). Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, hat zur Teilnahme an der Europawahl an diesem Sonntag (26. Mai) aufgerufen. Christen seien in besonderer Weise dem Gelingen des Zusammenlebens verpflichtet, sagte der leitende Theologe am Dienstag im ostfriesischen Leer: "Dazu gehört für mich die Mitwirkung an der demokratischen Gestaltung unserer Gesellschaft. Zur Wahl zu gehen, ist das mindeste."

Deutschland liege im Herzen Europas, sagte Heimbucher. "Es geht uns etwas an, dass wir in Europa - so unterschiedlich wie wir sind - mit offenen Grenzen in guter Nachbarschaft leben." Viele Städte seien verbunden mit Partnerstädten im Osten und im Westen, im Norden und im Süden des Kontinents.

Eine Kirche, die sich in ihrem Denken und Handeln nur innerhalb der Grenzen eines Landes bewege, verfehle ihren Auftrag, unterstrich der Kirchenpräsident. "Im Grunde ist die Kirche Jesu Christi ein Global-Player. Leider ist sie immer auch in verschiedene Konfessionen und Traditionen zerteilt gewesen." Die Kirchen müssten ihre Kontakte zu anderen Kirchen pflegen und beleben. "Gerade dann, wenn die politischen Verhältnisse zu Schwierigkeiten zwischen ihren Ländern führen", sagte Heimbucher. (1031/21.05.19)

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Bischof Manzke: Europa ist erfolgreiches Friedensmodell

Bückeburg (epd). Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hat zur Teilnahme an den Europawahlen am 26. Mai aufgerufen. Es sei eine Bürgerpflicht, zur Wahl zu gehen, sagte der evangelische Bischof am Dienstag in Bückeburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wer zur Wahl gehe, unterstütze die Idee und die Errungenschaften Europas. "Er unterstützt die Menschen, die sich dafür einsetzen, dass Europa als Kontinent, der Freiheit und Menschenrechte achtet und hochhält, weiterentwickelt wird."

Ohne die Idee Europas wäre die seit 1945 andauernde Friedenszeit in Deutschland nicht möglich gewesen, sagte Manzke. Die europäische Einigung nach dem Zweiten Weltkrieg sei das erfolgreichste Friedensmodell in der Geschichte der europäischen Länder. "Gegen alle Spaltungsversuche und leichtfertigen Reden, dass es in nationalen Grenzen angeblich viel leichter ist, zu Entscheidungen und Gemeinsamkeiten zu kommen, muss jeder aufstehen, dem an Gerechtigkeit, Frieden und einem Ausgleich der Interessen gelegen ist."

Auch die Kirchengemeinden in Deutschland leisteten einen wichtigen Beitrag zum Miteinander, betonte der Bischof. "Die weltanschaulich neutralen Staaten brauchen Menschen, die ihren Glauben leben, die sich einsetzen für die gemeinsame Verantwortung aller für das gelingende Zusammenleben." Sie bräuchten Menschen, die aus Überzeugung für Nächstenliebe, den Schutz des Lebens und den Erhalt der Schöpfung einträten. (1034/21.05.19)

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Bode und Wilmer: Europa ist größtes Friedensprojekt

Osnabrück (epd). Die katholischen Bischöfe Heiner Wilmer und Franz-Josef Bode sehen Europa als das größte Friedensprojekt des Abendlandes. Zugleich riefen sie zur Teilnahme an der Europawahl an diesem Sonntag (26. Mai) auf. Der europäischen Einigung sei es zu verdanken, "dass wir auf diesem Kontinent seit Jahrzehnten in Frieden leben können, was - historisch betrachtet - die Ausnahme darstellt", sagte der Hildesheimer Bischof Wilmer am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Friede komme aber nicht von selbst, mahnte der Theologe. Er sei ein langer gemeinsamer Kampf um Solidarität, der weiterhin geführt werden müsse, um die europäische Idee zu bewahren und fortzuentwickeln.

Im Sinne der europäischen Idee müsse jegliches kirchliche Engagement, wie etwa der Austausch junger Menschen über Ländergrenzen hinweg, langfristig angelegt sein, betonte Wilmer. Die Arbeit der Kirchen für ein solidarisches und weltoffenes Europa stelle eine dauerhafte Verpflichtung dar. "Der Einsatz von Christinnen und Christen für geflüchtete Menschen ist nicht nur ein starker Ausdruck von Nächstenliebe, sondern auch ein Beispiel dafür, wie sehr sich die Kirchen für den europäischen Zusammenhalt in den vergangenen Jahren eingesetzt haben und dies auch weiterhin tun."

Der Osnabrücker Bischof Bode ergänzte, die Kirchen müssten sich über die Bischofskonferenzen und über den Zusammenhang der Christenheit darum bemühen, dass Europa mehr aus einer gemeinsamen Idee lebe. Dabei hätten die Kirchen große Möglichkeiten: "Das Christentum ist eine große Säule des Europäischen. Und wenn wir als Kirchen gut miteinander umgehen, dann funktioniert auch Europa besser."

Bode kritisierte, die einzelnen Bischofskonferenzen seien zum Teil sehr national bezogen. Der europäische Blick fehle bei manchen. "Das muss man durch viel Partnerschaft und viele persönliche Beziehungen vor allen Dingen nach Osten stärken. Man muss die Netzwerkarbeit in Europa innerhalb der Kirche stärken. Das geschieht auch schon über die europäische Bischofskonferenz." (1038/21.05.19)

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