Gemeinsame Synodentagung Braunschweig - Hannover

Nachricht 18. Mai 2019
Vor dem Plenum (v.l.): Landesbischof Dr. Christoph Meyns, Synodenpräsident Dr. Matthias Kannengießer, Synodenpräsident Dr. Peter Abramowski, Vizepräsident Arend de Vries.

Kirchen diskutieren in Braunschweig über Aufgaben in Niedersachsen

Braunschweig/Hannover. Zum ersten Mal haben die braunschweigische und hannoversche Landessynode gemeinsam getagt. Am Samstag, 18. Mai, diskutierten die Kirchenparlamente in der Brüdernkirche in Braunschweig über das Missionswerk in Niedersachsen sowie gemeinsame Arbeitsfelder in Niedersachsen. Die Tagung geht zurück auf eine Initiative der Synodenpräsidenten Dr. Peter Abramowski (Braunschweig) und Dr. Matthias Kannengießer (Hannover). Neben der Debatte über gemeinsame Anliegen war das Ziel, sich besser kennenzulernen.

"Das ist ein Ereignis von historischem Rang", sagte der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns am Rande des Treffens dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Ziel sei "eine vertiefte Kooperation und ein engeres Miteinander des kirchlichen Lebens in Niedersachsens", betonte Meyns. Was daraus erwachse, werde sich zeigen. Dass die Synoden-Mitglieder der hannoverschen Landeskirche sich jetzt auf den Weg nach Braunschweig machten, sei "ein starkes Signal der Geschwisterlichkeit".

Für die hannoversche Landeskirche sagte der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Arend de Vries, die beiden Landeskirchen arbeiteten bereits jetzt auf vielen Gebieten zusammen. Dazu gehöre die Ausbildung der Pastorinnen und Pastoren, der Religionsunterricht oder die Umwelt- und Bildungsarbeit.

"Wir sind viel weiter, als das organisatorisch abgebildet ist", sagte de Vries, der in Vertretung für den hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zu der Tagung gekommen war. "Das ist für mich eine gute Hoffnung auf die Zukunft hin, dass wir als unterschiedliche Kirchen in Niedersachsen eng beieinander sind."

Bei der Tagung in der Braunschweiger Brüdernkirche stellten das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen (ELM) und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen Arbeit vor. Missionsdirektor Michael Thiel (Hermannsburg) erläuterte die Transformationsprozesse des Missionswerkes in seiner 170-jährigen Geschichte. Er betonte unter anderem die Bedeutung der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie (FIT), die das ehemalige Missionsseminar abgelöst habe. Studierende aus 40 Ländern erwürben hier Kompetenzen in Fragen der Interkulturalität.

Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen Track und Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke (Hannover) machten deutlich, dass sich die Konföderation nicht nur für kirchliche Interessen einsetze, sondern vor allem für das Wohl der Menschen in Niedersachsen. Die Kirche sei Anwältin derer, die keine Stimme haben und in Not sind. So unterstütze man zum Beispiel Kirchengemeinden, die Geflohenen und von Abschiebung bedrohten Menschen Kirchenasyl bieten. Die Bevollmächtigten kritisierten die Verschärfungen der Asylverfahren seit Sommer 2018.

Mitglieder der Landessynode sprachen sich für einen stärkeren synodalen Austausch auf Konföderationsebene aus. Eine Konföderationssynode war aufgrund von Umstrukturierungen des Kirchenbundes 2015 abgeschafft worden.

Die Konföderation wurde 1971 gegründet, um die Interessen der Kirchen gegenüber dem Land Niedersachsen zu vertreten und gemeinsame Aufgaben wahrzunehmen. Sie repräsentiert rund 3,8 Millionen Kirchenmitglieder. Die hannoversche Landessynode umfasst 75, die braunschweigische 53 Mitglieder.

"Ein starkes Signal der Geschwisterlichkeit" - epd-Meldung zur Synode

Quelle: www.landeskirche-braunschweig.de/nc/aktuell/nachrichten/meldung/artikel/gemeinsame-synodentagung.html

Bevollmächtigte der Konföderation (v.l.): Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track und Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke.

Bericht der Bevollmächtigten über die Arbeit der Geschäftsstelle der Konföderation