Seelsorger kritisiert mangelnde Wertschätzung für Polizei

21. September 2017

Braunschweig (epd). Der Braunschweiger Polizeiseelsorger Maic Zielke hat eine mangelnde Anerkennung der polizeilichen Arbeit in der Gesellschaft und in den Medien kritisiert. "Wertschätzende Reaktionen werden von Polizistinnen und Polizisten eher als Ausnahme erlebt", schreibt der Pastor in der neuen Ausgabe des Magazins "Evangelische Perspektiven" der braunschweigischen Landeskirche. Die Beamten trügen eine große Verantwortung, der sie aber nur mit ihren menschlichen Möglichkeiten gerecht werden könnten.

Der Polizeidienst umfasse zahlreiche Herausforderungen wie Einsätze am Rande von Fußballspielen, bei denen es auch zu Übergriffen auf die Beamten komme, sagte Zielke. Besonders stark sei die Belastung von Polizeikräften bei akuten Terrorlagen wie etwa beim Braunschweiger Karnevalsumzug "Schoduvel" im Jahr 2015: "Stets ist die Polizei gefordert, Lagen in kürzester Zeit zu beurteilen." Die Beamten müssten dann im Kontext von Recht und Ordnung handeln und entscheiden und zum Schutz von Menschen und der demokratischen Grundordnung ihren Dienst tun. Manchmal riskierten sie dabei sogar ihr Leben.

Zu den Aufgaben des Kirchlichen Dienstes in der Polizei zählt unter anderem die Begleitung von Beamten auf ihren Dienststellen und bei Einsätzen. Die Seelsorger sind zudem an der Ausbildung angehender Polizisten beteiligt und erteilen berufsethischen Unterricht an der Polizeiakademie. Insgesamt drei Seelsorger und eine Diakonin betreuen in Niedersachsen die Polizei- und Zollbeamten im Auftrag der Konföderation evangelischer Kirchen. (1049/21.09.17)

epd lnb cmo mig