Kirchen in Niedersachsen begrüßen neue Feiertagsdebatte

29. März 2017

Hannover (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen begrüßen die Debatte um einen zusätzlichen Feiertag in Norddeutschland. Damit zeigten die Verfechter des Vorschlags, dass ein Tag des gemeinsamen Nachdenkens über gesellschaftlich relevante Themen wichtiger sei als der wirtschaftliche Ertrag eines Tages, sagte der Sprecher der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Johannes Neukirch, am Montag in Hannover dem epd.

Am Wochenende hatten sich die Landes-SPD in Bremen und der SPD-Unterbezirk Hannover für einen zusätzlichen Feiertag ausgesprochen. Vorgeschlagen wurden der Reformationstag am 31. Oktober, der 8. Mai als Tag der Befreiung von der NS-Diktatur und der Weltfriedenstag am 1. September.

Allerdings könnten die Kirchen nur dann erfolgreich für weitere Feiertage einstehen, wenn sie inhaltlich überzeugend gefüllt würden, schränkte Neukirch ein. Dies gelte für zusätzliche kirchliche Feiertage ebenso wie für mögliche weltliche Feiertage.

Niedersachsen hat bisher wie Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein neun gesetzliche Feiertage. Das sind im Vergleich aller Bundesländer die wenigsten. Bayern hat 13 Feiertage, Baden-Württemberg und das Saarland haben zwölf. Der Reformationstag ist wegen des 500. Reformationsjubiläums in diesem Jahr einmalig ein bundesweiter Feiertag - normalerweise ist er nur in den ostdeutschen Ländern außer Berlin arbeitsfrei. Zuletzt wurde der Buß- und Bettag 1994 bundesweit außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag abgeschafft.

Niedersächsische Landespolitiker denken seit mehr als drei Jahren über einen zusätzlichen Feiertag nach. Ein Vorschlag der CDU, den Reformationstag oder den Buß- und Bettag zum arbeitsfreien Feiertag zu machen, wurde 2014 im Landtag abgelehnt.

epd lnb jön mig