Parlamentarischer Abend der evangelischen Kirchen: Zukunftsallianz gegen Fachkräftemangel

Nachricht 23. März 2023
Bischof Thomas Adomeit, der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, hat angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels zum gesellschaftlichen Schulterschluss aufgerufen.

epd/Hannover, Oldenburg. Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, hat angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels zum gesellschaftlichen Schulterschluss aufgerufen. „Es braucht Solidarität statt Konkurrenz um die begehrten Kräfte“, sagte Adomeit am Donnerstagabend beim parlamentarischen Empfang der Konföderation vor führenden Vertretern aus Landespolitik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche. In Zeiten, in denen es „sehr viele Aufgaben gibt, aber zu wenige Menschen, die sie kompetent ausführen können“, seien kreative Ideen und eine Aufwertung von Arbeitsbedingungen gefragt.

Exemplarisch verwies Adomeit auf die sogenannten Care-Berufe. In der Pflege spreche man bereits von einem „Pflexit“, dem massenhaften Austritt aus dem Beruf als Pflegerin oder Pfleger. „Immer mehr von ihnen schmeißen ihren Job hin, weil sie sich nicht wertgeschätzt, überlastet und ausgebrannt fühlen.“ Dabei wären viele Pflegekräfte bereit, in ihren Beruf zurückzukehren, wenn die Arbeitsbedingungen verbessert würden. Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Beschäftigten in Kitas und Schulen.

Der Landesbischof lobte den gemeinsamen Vorstoß des Vorstandssprechers der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, und der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) für eine „Zukunftsallianz Kita“. Diese soll Kommunen, Kita-Träger und Akteure aus Politik und Wissenschaft enger verzahnen, um Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Kita-Bereich zu entwickeln.

„Es braucht einen regen Austausch, um Fachkräfte zu sichern und Notständen zu begegnen“, betonte Adomeit. Die Folgen der Personalnot zeigten schon jetzt deutliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. „Für Zögern und Zaudern und Einwände haben wir keine Zeit mehr“.