Hilfe in Krisenzeiten: Seelsorge am Telefon - helfende Hände - warme Mahlzeiten

Nachricht 02. April 2020

Beispiele, Ideen, Plattformen von Kirchen und Diakonie in Niedersachsen

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Oldenburgische Kirche startet Hilfe-Portal im Internet

Oldenburg (epd). Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg vermittelt über ein neues Internet-Portal unter der Überschrift "Kirche hilft!" in der Corona-Krise Hilfen und Hilfsangebote. Unter www.kirche-oldenburg-hilft.de seien die Menschen aus dem Oldenburger Land eingeladen, sich gegenseitig real zu unterstützen und virtuell zu begegnen, teilte Kirchensprecher Dirk-Michael Grötzsch am Mittwoch mit.

Diese Art der Vernetzung und des Austausches sei gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig, sagte Bischof Thomas Adomeit in einer Audio-Botschaft, die auf dem Online-Portal abrufbar ist. Die oldenburgische Kirche nehme die Suche vieler Menschen nach Hilfe wörtlich.

Über das Portal könnten Hilfs-Angebote und -Gesuche eingestellt werden, hieß es. Hierzu gehörten zum Beispiel für Menschen einzukaufen oder Hilfestellungen beim Ausfüllen von Anträgen. Vielleicht werde auch jemand gesucht, der telefonisch die Zeitung vorliest oder den Hund ausführt. (1263/01.04.20)

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Braunschweiger Kirche bietet Andachten für zu Hause an

Braunschweig (epd). Die Braunschweiger Landeskirche hat für die Karwoche vor Ostern Hilfen für Andachten zu Hause ins Internet gestellt. Unter www.landeskirche-braunschweig.de seien liturgische Texte und Lieder abrufbar, die während der Corona-Krise im häuslichen Kreis gesprochen, gebetet und gesungen werden können, teilte Kirchensprecher Michael Strauß am Mittwoch mit.

In den Handreichungen werde empfohlen, an jedem Abend der Karwoche vom 5. bis 11. April um 19 Uhr eine Hausandacht zu feiern und dabei eine Kerze ins Fenster zu stellen. Auf diese Weise könne man sich mit anderen, die das Gleiche tun, im Geiste zu verbinden, sagte Strauß. Die Andacht für Gründonnerstag zeige zudem, wie im Familienkreis das Abendmahl gefeiert werden könne. Am Karfreitag sollte die Andacht zur Sterbestunde Jesu um 15 Uhr beginnen. Dazu werden die Kirchenglocken im ganzen Land läuten.

Am Ostersonntag werde als Termin 10 Uhr vorgeschlagen. Um 10.15 Uhr sollte gemeinsam überall das Lied "Christ ist erstanden" gesungen werden. (1254/01.04.20)

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Restaurant beliefert kostenlos kirchliche Mittagstische

Göttingen (epd). Das Göttinger Restaurant "Bullerjahn" will kirchliche Einrichtungen für Bedürftige mit einem täglichen kostenlosen Mittagessen unterstützen. Die Mahlzeiten werden ab Freitag (3. April) von der Straßensozialarbeit des Diakonieverbandes Göttingen und dem Mittagstisch der katholischen Innenstadtgemeinde St. Michael ausgegeben, teilte der evangelische Kirchenkreis Göttingen am Mittwoch mit.

Der Einsatz für Wohnungslose sei für ihn "eine Herzensangelegenheit", sagte der Restaurantchef Olaf Feuerstein. "Obwohl das Gastgewerbe aufgrund des Coronavirus derzeit vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen steht, möchten wir denen, die es noch schwerer haben, helfen."

Nach Angaben der Straßensozialarbeit ist diese Unterstützung dringend nötig. Die Einrichtung habe aufgrund der aktuellen Situation ihre Teestube schließen müssen und statt eines warmen Mittagessens nur kostenlose Lunchpakete ausgeben können, sagte Leiter Mike Wacker.

Der katholische Pfarrer und City-Seelsorger von St. Michael, Ludger Joos, sagte: "Angesichts der Tatsache, dass einer unserer verlässlichsten Zulieferer, nämlich die Küche des Studentenwerks, nicht mehr produzieren kann, sind wir sehr froh über die Initiative von Herrn Feuerstein." (1233/01.04.20)

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Corona: Telefonseelsorge speziell für Senioren in Göttingen

Göttingen (epd). Die Lebensberatung des Diakonieverbandes Göttingen bietet in der Corona-Krise speziell für Seniorinnen und Senioren eine Telefonseelsorge an. Diese Krise zwinge viele ältere Menschen in die Isolation, begründete der evangelische Kirchenkreis Göttingen am Donnerstag die Initiative. Das habe oft seelische Folgen. Alte lebensgeschichtliche Konflikte könnten wiederbelebt werden. Bei manchen Menschen tauchten auch traumatische Erlebnisse aus der Kindheit wieder auf.

"Gerade für ältere Menschen ist die Familie oft der wichtigste Bezugspunkt, weil Partner oder enge Freunde vielleicht schon verstorben sind", ergänzte die Abteilungsleiterin der Kirchenkreissozialarbeit und Lebensberatung, Anja Schweitzer. Wenn in der Corona-Krise die wichtigen Sozialkontakte zu Kindern und Enkeln nur über das Telefon möglich seien, könne dies das Gefühl von Einsamkeit natürlich noch verstärken. Ablenkung, wie sie Jüngere etwa durch soziale Medien oder Spaziergänge hätten, fehlen vielen älteren Menschen: "Das macht es so schwer." Die Telefonberatung übernimmt ab sofort der ehemalige Leiter der Evangelischen Lebensberatungsstelle, Wolfgang Winter. (2070/02.04.20)

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Evangelische Kirche startet Hackathon für Zukunftsideen

Hannover (epd). Erstmals ruft die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu einem Hackathon auf, um deutschlandweit Ideen für die Zukunft des Gemeindelebens zu entwickeln. "Wir wollen mutig und innovativ an Ideen arbeiten wie Glaube, Gemeinde und Gemeinschaft vor Ort - egal ob analog oder digital - gelebt werden kann", sagte Mitinitiatorin Anna Heinrich am Mittwoch laut Mitteilung der EKD in Hannover.

Der Begriff "Hackathon" ist eine Wortneuschöpfung und setzt sich aus dem englischen Begriff "Hack" (deutsch: Kniff) und "Marathon" zusammen. Bei Hackathons verabreden sich interessierte Nutzer im Internet, um gemeinsamen online an Lösungen, Ideen und Konzepten für Probleme und Herausforderungen zu arbeiten. Der Hackathon der EKD findet vom 3. bis 5. April unter dem Hashtag #glaubengemeinsam statt.

Ziel sei es, dass nach 48 Stunden möglichst vielfältige Ergebnisse rund um #glaubengemeinsam entwickelt worden sind. "Alles ist möglich von einer Ideenskizze, einem neuen Projekt deiner Gruppe vor Ort bis hin zu einer fertig programmierten Plattform", sagte Heinrich, die Jugenddelegierte in der EKD-Synode ist. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm lud Interessierte per Youtube-Video zu dem Ideenwettbewerb im Internet ein.

Vielen falle derzeit wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie das Dach auf den Kopf, das sei eine gute Möglichkeit, sich am Hackathon zu beteiligen, sagte er in der Videobotschaft. Auch die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, rief am Mittwoch Interessierte auf Twitter zur Teilnahme auf.

Der Hackathon wird veranstaltet von den Jugenddelegierten in der EKD-Synode in Kooperation mit der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi), dem Fresh X Netzwerk e. V., dem Bistum Hildesheim und dem Barcamp Kirche Online. Unterstützt wird der Hackathon von den evangelischen Landeskirchen. (1215/01.04.20)

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