Marcus Christ als Leiter des Kirchlichen Dienstes in Polizei und Zoll eingeführt

Nachricht 11. März 2024
Bischof Adomeit (links) führte Pastor Christ (Mitte) zusammen mit anderen Beteiligten aus Kirche und Polizei in sein Amt ein. Foto: Benjamin Simon-Hinkelmann

In einem feierlichen Gottesdienst ist Pastor Marcus Christ am Donnerstag (7.3.2024) in der Reformierten Kirche an der Lavesallee in Hannover in sein neues Amt als Leiter des Kirchlichen Dienstes in Polizei und Zoll eingeführt worden. Seit dem 1. Februar leitet er die Einrichtung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, die für die seelsorgerliche Begleitung von Polizeibeamtinnen und -beamten sowie Bediensteten des Zolls zuständig ist. „Es hat mich sehr gefreut, dass so viele Leute aus Polizei und Zoll dabei waren“, sagte Christ nach der Feier. „Gerne habe ich auch die Worte von Landespolizeidirektor Ralf Leopold gehört: Herzlich willkommen in der Blaulicht-Familie.“

Marcus Christ stellte in seiner Predigt den biblischen Vers „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7) in den Mittelpunkt. „Dieser Satz könnte ein Leitspruch sein für alle Menschen in Führungsposition und Verantwortung“, sagte der Theologe.

Polizeivizepräsident Thorsten Massinger sagte in seinem Grußwort frei heraus: „Auf Sie haben wir gewartet!“ In einer Organisation, deren Wirken vor allem von Konflikten, belastenden Situationen und gewalttätigen Auseinandersetzungen geprägt sei, brauche es Menschen, „die auf Augenhöhe mit Betroffenen über ihr ganz persönliches Leid sprechen können“.

Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, zugleich Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, ging in seiner Ansprache auf die Aufgaben des neuen Leiters ein: „Du wirst Verbindungen schaffen und bist gemeinsam mit den Mitarbeitenden des Kirchlichen Dienstes in Polizei und Zoll Ansprechpartner für die berufs- und einsatzbezogenen Fragen – und manchmal auch für die außerhalb des Dienstes.“ Unser Miteinander als Gesellschaft scheine brüchig zu sein, sagte Adomeit. „Es wird gestritten um Kleinigkeiten, die Menschen sind dünnhäutig.“ Es gebe kaum noch ein Ringen um den richtigen Weg, ein Aufeinander-Zugehen. „Das merken die Polizistinnen und Polizisten sehr.“

Die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke, hieß den neuen Leiter ebenfalls willkommen: „Ich freue mich, dass Marcus Christ nun auch offiziell in sein Amt eingeführt worden ist. Pfarrer Christ hat diese Aufgabe in für die Polizeibeamtinnen und -beamten besonders herausfordernden Zeiten übernommen. Umso mehr gefragt ist daher in diesen Zeiten die seelsorgerliche Begleitung der in der Polizei Tätigen. Für die evangelischen Kirchen in Niedersachsen leistet der Kirchliche Dienst in Polizei und Zoll einen wichtigen Dienst an der Schnittstelle von Staat und Kirche.“

Marcus Christ bringt für seine Aufgabe vielfältige Erfahrungen mit. Seit mehr als 25 Jahren ist er mit der Arbeit verschiedener Behörden und Organisationen vertraut, die Sicherheitsaufgaben wahrnehmen. Unter anderem absolvierte er als Vikar ein mehrwöchiges Praktikum bei der Polizei in Oldenburg und schrieb eine Arbeit zum Thema „Überbringung von Todesnachrichten“. Nach einer Zeit im Gemeindedienst war er viele Jahre Militärpfarrer und in der Psychosozialen Notfallversorgung im Stab des Havariekommandos in Cuxhaven tätig.

Kirchlicher Dienst in Polizei und Zoll

Der Kirchliche Dienst in Polizei und Zoll bietet über die direkte seelsorgliche Betreuung hinaus eine Reihe von Seminaren zu beruflichen und gesellschaftspolitischen, aber auch zu theologischen Fragestellungen an. Mitarbeitende des Kirchlichen Dienstes erteilen an den niedersächsischen Polizeiakademien auch Unterricht im Fach Berufsethik.
Zur Internetseite des Kirchlichen Dienstes in Polizei und Zoll: https://www.kirchlicher-dienst-in-pz.de