Oldenburgische Synode wählt im Mai neues juristisches sowie theologisches Mitglied des Oberkirchenrates

Zwei Kandidaten aus dem Oldenburger Land für Amt des juristischen Mitglieds

Ende Mai wählen die Synodalen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg ein neues juristisches Mitglied sowie ein theologisches Mitglied des Oberkirchenrates. Der Wahlvorbereitungsausschuss der Synode hat die Wahl für ein juristisches Mitglied nach den Richtlinien zur Durchführung der Wahlen von Mitgliedern des Oberkirchenrates vorbereitet, insgesamt gab es acht Bewerber. Zur Wahl eines juristischen Oberkirchenrates wurden vorgeschlagen: Frank Lütjelüschen aus Wardenburg und Dr. jur. Axel Rinjes aus Oldenburg. Das neue juristische Mitglied des Oberkirchenrates wird Nachfolger von Oberkirchenrätin Dr. Susanne Teichmanis, die ihr Leitungsamt zum 1. April 2021 aus persönlichen Gründen aufgeben hat.

Für das Amt eines theologischen Mitglieds des Oberkirchenrates stellt sich der derzeitige Amtsinhaber, Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, zur Wiederwahl. Mucks-Büker leitet seit Oktober 2011 das Dezernat III „Bildung und Diakonie“.

Wahl eines neuen juristischen Mitglieds des Oberkirchenrates

Im Rahmen der 3. Tagung der 49. Synode der oldenburgischen Kirche, die vom 27. bis 29. Mai digital per Zoom stattfinden wird, stellen sich beide Kandidaten für das Amt eines juristischen Mitglieds des Oberkirchenrates am Donnerstagnachmittag, 27. Mai, den Synodalen vor. Die Wahl findet am Freitagvormittag, 28. Mai, statt. Laut Oberkirchenratsgesetz wird das juristische Mitglied des Oberkirchenrates unbefristet auf Lebenszeit berufen.

Frank Lütjelüschen; Foto: privat

Frank Lütjelüschen (52) stammt gebürtig aus Oldenburg und ist seit 2009 bei der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) schwerpunktmäßig für die Sanierung großer Kreditengagements zuständig, seit 2016 als stellvertretender Leiter der Gruppe Forderungsmanagement. Von 2009 bis 2016 war er bei der LzO im Bereich Recht und Sonderkredite mit Schwerpunkt Restrukturierung tätig. In den Jahren 2017 bis 2018 war er nebenberuflich Lehrbeauftragter für das Fach Bankrecht an der Jade Hochschule.

Bis 2009 war Lütjelüschen als Prokurist in mehreren Führungspositionen bei der Sparkasse Bremen tätig. Dort fing er 1999 als Volljurist in der Rechtsabteilung an. 1991 arbeitete er als Sozialversicherungsfachangestellter bei der AOK Oldenburg.

Frank Lütjelüschen hat von 1991 bis 1996 Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück mit Abschluss Erste Juristische Staatsprüfung studiert und seine Ausbildung nach einem Rechtsreferendariat von 1996 bis 1998 am Oberlandesgericht Oldenburg mit der Zweiten Juristischen Staatsprüfung abgeschlossen. Als Teil seines Rechtsreferendariats arbeitete er in einer Rechtsanwaltskanzlei in Virginia (USA). Nach dem Abitur hat er von 1987 bis 1990 eine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK Oldenburg absolviert.

Lütjelüschen ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Dr. jur. Axel Rinjes; Foto: privat/Foto Ventura

Dr. jur. Axel Rinjes, LL.M. (49), geboren in Osnabrück, ist seit 2007 im Justizdienst. Seit 2012 ist er Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Dort ist er aktuell zuständig für Verfahren aus den Bereichen Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen, Schwarzarbeit und allgemeine Erwachsenenstrafsachen. Zuvor hat er Wirtschafts-, Steuer- und Insolvenzstrafsachen bearbeitet. In gleicher Position war Rinjes von 2007 bis 2011 in Bremen tätig.

Vor Eintritt in den Justizdienst war Rinjes von 2003 bis 2007 als Rechtsanwalt für die überörtlichen Insolvenzkanzleien Hermann (heute: HWW Hermann Wienberg Wilhelm) in Frankfurt am Main und Kübler in Mannheim mit Schwerpunkt Abwicklung von Insolvenzverfahren aller Größenordnungen tätig.

Axel Rinjes studierte an der Universität Osnabrück von 1991 bis 1997 Rechtswissenschaften, von 1995 bis 1998 zusätzlich Wirtschaftswissenschaften, von 1997 bis 1998 Steuerwissenschaften und schloss 1997 mit dem ersten Staatsexamen und 1998 mit dem Magister Legum (LL.M.) ab. Er war von 1998 bis 2001 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das Rechtsreferendariat absolvierte er von 2001 bis 2003 beim Land Hessen. 2007 wurde Rinjes von der Universität Osnabrück mit einer wirtschaftsrechtshistorischen Arbeit promoviert. Er veröffentlicht regelmäßig zu wirtschaftsstrafrechtlichen Themen und ist nebenberuflich Sachverständiger für insolvenzrechtliche Rechnungslegung für das Amtsgericht Bremen.

Rinjes ist verheiratet und hat drei Kinder.

Das neue juristische Mitglied des Oberkirchenrates wird Leiter des Dezernats II „Recht und Betriebswirtschaft“ im Evangelisch-lutherischen Oberkirchenrat in Oldenburg. Zu den Aufgaben des Dezernats II gehören unter anderem die Sachgebiete: Finanzen, Recht, Verwaltung, Rechnungsprüfung, Aufsicht, Friedhofswesen und Archiv.

Wahl eines theologischen Mitglieds des Oberkirchenrates

Am Samstagvormittag, 29. Mai, findet im Rahmen der 3. Tagung der 49. Synode der oldenburgischen Kirche die Wahl eines theologischen Mitglieds des Oberkirchenrates statt. Der derzeitige Amtsinhaber, Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, stellt sich zur Wiederwahl. Im November letzten Jahres hatte die Synode auf Vorschlag des Wahlvorbereitungsausschusses beschlossen, die ab Oktober 2021 vakant werdende Stelle im Oberkirchenrat, Dezernat III, nicht auszuschreiben. Die Vorstellung von Oberkirchenrat Mucks-Büker erfolgt am Freitagnachmittag, 28. Mai.

OKR Detlef Mucks-Büker; Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch

Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker (62) ist seit Oktober 2011 theologisches Mitglied des Oberkirchenrates und hauptamtliches Mitglied des Gemeinsamen Kirchenausschusses sowie Mitglied im Kollegium des Oberkirchenrates. Als Leiter des Dezernats III „Bildung und Diakonie“ ist Mucks-Büker zuständig für die Bereiche kirchliches Bildungshandeln und Diakonie und Kirche. Ihm obliegt weiterhin die strategische und aufsichtliche Zuständigkeit für das Referat Bildung mit den dort zugeordneten Bildungsbereichen (z.B. Arbeitsstelle Religionspädagogik, Fachstelle Kindergartenarbeit, Landesjugendpfarramt usw.) sowie für weitere rechtlich unselbständige Einrichtungen (z.B. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen, Gemeindeberatung), soweit sie sich in der unmittelbaren Trägerschaft des Oberkirchenrates befinden. Darüber hinaus ist Oberkirchenrat Mucks-Büker Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten wie z.B. Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. (Vorsitzender), Evangelische Krankenhausstiftung Oldenburg (stellv. Vorsitzender) sowie in weiteren Gremien.

Von 1999 bis 2011 war Mucks-Büker Superintendent im Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten, von 1989 bis 1999 Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Gladbeck-Mitte und von 1988 bis 1989 Pfarrer im Hilfsdienst in Bergkamen.

Von 1978 bis 1985 hat Mucks-Büker Ev. Theologie in Münster, Tübingen und Berlin studiert und nach dem Vikariat wurde er 1988 zum Pfarrer der Ev. Kirche von Westfalen ordiniert. 2011 hat er die Ausbildung Master Diakonie Management an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal / Bethel absolviert. Mucks-Büker ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Neben dem Bischof, der Synode und dem Gemeinsamen Kirchenausschuss leitet und verwaltet der Oberkirchenrat als Kollegialorgan die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Der in drei Dezernate gegliederte Oberkirchenrat ist die oberste Dienst- und Verwaltungsbehörde der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Zur oldenburgischen Kirche gehören 116 Kirchengemeinden gegliedert in sechs Kirchenkreise mit insgesamt knapp 398.000 Gemeindegliedern (Stand 31.12.2019).

Pressemeldung - Dirk-Michael Grötzsch, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg