Keine Leeren Versprechungen mehr!

Nachricht 16. März 2021

Enorme Anstrengungen zur Erreichung der Klimaziele nötig – auch in Niedersachsen:

Zum Klima-Aktionstag am 19. März fordert der Arbeitskreis „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ die Landesregierung Niedersachsens und die Bundesregierung auf, die Umsetzung des 1,5°C-Ziels des Pariser Abkommens energisch anzugehen und ruft dazu auf, den Protest der Fridays for Future Bewegung zu unterstützen. Die Treibhausgasemissionen aus Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Stromerzeugung und Gebäudeheizung müssen möglichst schnell und in erheblichem Umfang reduziert werden.

"Erst im Jahr 2050 klimaneutral sein zu wollen, wie es die EU anstrebt, reicht nicht aus. Schon in 15 Jahren darf es keine Überschüsse an CO2 und Methan mehr geben. Wir brauchen eine Umkehr, die Zeit des Taktierens ist vorbei", stellt Jutta Sundermann aus Dörverden fest. "Parlamente und Regierungen dürfen nicht weiter mit den Lobbies von Kohle-, Auto-, Chemie- und Agrarindustrie kungeln."

"Der Kohleausstieg darf nicht bis 2038 hinausgezögert werden. Auch in anderen Bereichen müssen die Emissionen schneller runter", fordert Tobias Schäfer aus Hannover, und erläutert: "Das ist dringend notwendig, um den deutschen Beitrag zum weltweit vereinbarten 1,5°C-Ziel erbringen zu können. Doch danach sieht es leider nicht aus. Immer noch wird die Verbrennung fossiler Energieträger staatlich subventioniert."

Um das 1,5°C-Ziel von Paris zu erreichen, bleibt Deutschland gemäß dem Sachverständigenrat für Umweltfragen ab 2020 noch ein Restbudget von 4,2 Gigatonnen CO2. Würde Deutschland weiterhin im bisherigen Ausmaß klimaschädliche Gase ausstoßen, wäre dieses Budget schon nach sechs weiteren Jahren aufgebraucht.

"Weil wir uns als Geschöpfe wissen, sind wir uns der Verbundenheit mit allem Lebendigen bewusst. Daraus folgt der Einsatz für die Grundlagen des gemeinsamen Lebens auf der Erde," erläutert Pröpstin Martina Helmer-Pham-Xuan aus Königslutter die Motivation des Arbeitskreises zur Stellungnahme in Sachen Klimagerechtigkeit.

Pfarrer Andreas Riekeberg aus Wolfenbüttel ergänzt: "Wir alle brauchen erträgliche Temperaturen, wir müssen das Abschmelzen der Gletscher und der Polkappen und damit den Anstieg des Meeresspiegels verlangsamen sowie die Zunahme von Trockenheit und Wüsten, von Stürmen und anderen Unwettern abbremsen. Es gilt, das Ende der Bewohnbarkeit des Planeten Erde zu verhindern. Dabei müssen diejenigen die größten Lasten tragen, die am meisten schultern können."

Dem niedersächsischen Arbeitskreis „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ gehören je ein/e Vertreter/in von vier Kirchen der Konföderation an sowie auf einem Forum gewählte Mitglieder und berufene ExpertInnen. Angebote und Kampagnen aus kirchlichen und außerkirchlichen Netzwerken werden unterstützt und vermittelt. 2019 haben sich auf Initiative des AK die „Christians for Future“ gegründet.

Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen