Weihnachten - Verantwortung in Solidarität

Nachricht 24. Dezember 2021

Die Bevollmächtigten OLKR'n Kerstin Gäfgen-Track und OLKR'n Andrea Radtke schreiben im Editorial des Dezember-Newsletters:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Verantwortung für sich selbst und für andere, die konkret wird in gelebter Solidarität, - darum geht es gerade in diesen Tagen: Bereitschaft zum Impfen, Zur-Verfügung-Stellen von Impfdosen weltweit, für Kinder und Jugendliche, Weihnachtsgottesdienste, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für Flüchtlinge, die ihr Leben für einen sicheren Aufenthalt in Europa riskieren oder für die afghanischen Mitarbeitenden der Nato-Truppen. Verantwortung „tragen“ heißt es im Deutschen. Verantwortung als eine Last, die kann sehr schwer sein kann; zu groß für eine oder einen allein. Andere versuchen die Verantwortung auf andere abzuwälzen. Verantwortung kann geteilt werden, wie es in vielen Bereichen unserer Gesellschaft praktiziert wird, gerade als politisches Prinzip oder als kirchlicher oder diakonischer Auftrag. In diesen Tagen heißt Verantwortung übernehmen konkret, zur persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung für Kinder und Jugendliche und auch Erwachsene zu stehen, die von dieser Pandemie weiterhin in besonderer Weise betroffen sind, die an Körper und Seele krank zu werden und die Perspektive auf eine gute Zukunft zu verlieren drohen. Sie Solidarität erfahren lassen und ihnen neue Perspektiven eröffnen. „Einer trage des anderen Last“ (Galater 6,2), ist der Auftrag Christi, auch als Botschaft an Nicht-Christ*innen.

In diesem Sinn werden in der Bibel Geschichten von Menschen erzählt, die Verantwortung übernehmen, auch solche, die für menschliche Schultern viel zu groß erscheint. Maria und Josef nehmen als Paar die Verantwortung an, die mit der Schwangerschaft und der Geburt des Kindes plötzlich und unerwartet auf sie zukommt. Maria und Josef machen sich auf einen beschwerlichen gemeinsamen Weg, Umwege bei der Herbergssuche und Flucht nach Ägypten vor Verfolgung inklusive. Das Paar macht unterwegs auch die Erfahrung, nicht allein zu sein und von verschiedenen Seiten Unterstützung zu erhalten. Erst die Wirtsfamilie, die ihnen den Stall für die Geburt überlässt, dann kommen die Hirt*innen, danach die Weisen aus dem Morgenland. Gelebte Solidarität von einer Handvoll Stroh, vielleicht einem Becher Schafsmilch, sogar von Gold, Weihrauch und Myrrhe. Solidarität, um das neugeborene Leben und die junge Familie zu schützen und die Erfahrung: etwas verwandelt sich mit dem Kind in der Krippe. Dafür stehen der Stern und der Gesang der Engel. Gott selbst ist da, solidarisch mit allen Menschen. So solidarisch, dass er die Grenze zwischen Menschlichem und Göttlichem aufhebt. Der Himmel ist offen, strahlt sternenhell und ist voller Gesang: „Siehe, Euch ist heute der Heiland geboren“ (Lukas 2,11).

Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Weihnacht, an der Sie ein Stück des offenen Himmels entdecken und mitnehmen können in ein gutes neues Jahr

Ihre

Kerstin Gäfgen-Track und Andrea Radtke
Die Bevollmächtigten Kerstin Gäfgen-Track und Andrea Radtke