Noch kein gerechtes Bildungssystem in Deutschland

Nachricht 13. Februar 2020
Bevollmächtigte OLKR Dr. Kerstin Gäfgen-Track; Foto: Jens Schulze

Hildesheim (epd). Der Weg zu einem gerechten Bildungssystem in Deutschland ist nach Ansicht der hannoverschen Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track noch weit. Es gebe erhebliche Defizite, sagte sie laut einer Mitteilung vom Donnerstag beim Jahrestreffen der Stiftung Familien in Not in Hildesheim. Kinder aus Familien, die auf Sozialleistungen angewiesen seien, erreichten viel seltener hohe Bildungsabschlüsse. Besonders betroffen seien Kinder von Alleinerziehenden oder aus Migrationsfamilien.

Gäfgen-Track ist auch Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für Bildung und Theologie und damit auch Ansprechpartnerin der Landesregierung für Bildungsthemen. Mehr Geld in Bildung zu investieren, und zwar von der Kita bis zur Hochschule, sei für die Zukunft des Landes unabdingbar, fügte die Theologin hinzu. Gleichzeitig sei dies ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für Deutschland.

Bildung umfasst nach Ansicht Gäfgen-Tracks dabei weit mehr als das Erlernen von Rechnen und Schreiben. Es gehe auch um die Vermittlung von ethischen Grundwerten, um Demokratieverständnis und eine Sprachfähigkeit, die eine Orientierung im Leben erst ermögliche.

Zur Bildung gehöre auch nicht nur das Tablet für den Schulunterricht, fügte Gäfgen-Track hinzu. Sondern auch die pädagogischen Kräfte, die den Umgang damit vermittelten: "Das müssen Top-Leute sein, die top ausgebildet sind und ein Leben lang lernen."

Die Stiftung Familien in Not hilft in akuten Notlagen mit Beratung, Geld und praktischer Unterstützung. Seit der Gründung 2005 wurden für diesen Zweck rund 500.000 Euro aufgewandt. Im vergangenen Jahr wandten sich 60 Familien mit der Bitte um Hilfe an die Stiftung.

epd lnb rmp mir