Coronavirus: Liebe und Besonnenheit erforderlich

Nachricht 13. März 2020
Indem wir Abstand zu unseren Mitmenschen halten und „Kontakte auf das Minimum beschränken, können wir unsere Liebe und Sorge für diejenigen zeigen, die am schutzbedürftigsten sind.“ Foto: LWB/S.Gallay

Gebete, Unterstützung und Ermutigung für LWB-Mitgliedskirchen

GENF (LWI) – Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa, und Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge haben einen Brief an alle Mitgliedskirchen gesandt und ihnen Gebete, Unterstützung und Ermutigung bei der Bewältigung der Herausforderungen zugesagt, die durch die Ausbreitung des Coronavirus auf uns alle zukommen.

„Dies ist die Zeit, auf die anteilnehmende Gegenwart Gottes unter den Menschen zu vertrauen“, heißt es in dem Schreiben.

Mit einem Verweis auf die Bibelstelle in 2. Timotheus 1,7 (in der Herrnhuter Losungen die Tageslosung für den 10. März) forderten Junge und Musa alle Kirchenmitglieder auf, über die Bedeutung dieser Worte nachzudenken: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Den Alltag ändern, um das Virus zu bekämpfen

Der Aufruf zur Besonnenheit, heißt es weiter, gehe Hand in Hand mit der Aufforderung, seinen Nächsten zu lieben. „Liebe und Besonnenheit gehören zusammen, besonders in dieser Zeit.“ Indem wir Abstand zu unseren Mitmenschen halten und „Kontakte auf das Minimum beschränken, können wir unsere Liebe und Sorge für diejenigen zeigen, die am schutzbedürftigsten sind.“

In einigen Ländern werden weitere Restriktionen verordnet, so dass es nach Meinung der LWB-Leitung erforderlich sei, diese durch unterstützende Maßnahmen bei Zusammenkünften und Gottesdiensten zu begleiten. Ihr besonderes Lob gilt den asiatischen Mitgliedskirchen für ihr beispielhaftes Verhalten, und sie fordern alle anderen Kirchen auf, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, um das Virus einzudämmen und besonders gefährdete Menschen zu schützen.

Erinnerung an andere Gesundheitsgefahren 

In ihrem Brief vom 11. März schreiben Musa und Junge: „Wir sind frohen Mutes in dem Wissen, dass Gott uns niemals verlässt, selbst wenn dies die Erfahrung des Kreuzes bedeutet. Wir betrachten das Kreuz Christi als Zeichen unserer Stärke und Hoffnung.“ 

Junge und Musa raten allen Mitgliedskirchen, die Ratschläge der Gesundheitsbehörden ihrer Länder und auch die Anweisungen der Weltgesundheitsorganisation und anderer offizieller Stellen zu befolgen, damit keine falschen Informationen verbreitet werden.

Sie fordern weiterhin die Mitglieder aller Kirchen auf, füreinander zu beten und besonders diejenigen in ihre Gebete einzuschließen, die in den besonders stark von dem Virus betroffenen Gebieten leben. Im Umgang mit dieser neuen Herausforderung sollten wir schließlich ebenfalls an die Menschen denken, die  jeden Tag mit anderen gesundheitlichen Risiken wie Dengue-Fieber, Malaria, HIV und Aids sowie anderen lebensbedrohenden Krankheiten konfrontiert werden.

„Angesichts der uns wieder bewusst werdenden Erkenntnis der Verletzlichkeit des menschlichen Lebens“, heißt es abschließend in dem Brief, „ist dies vielleicht die Gelegenheit, für unseren Nächsten zu beten und ihm einen liebenden  Dienst zu erweisen.“ 
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Fürbittgebet angesichts der Verbreitung von COVID-19

O Gott, unser Heiler, zeige dein Erbarmen für die ganze
Menschheitsfamilie, die in Unruhe und mit Krankheit und Angst belastet
ist. Höre unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Hilf uns während sich der Coronavirus weltweit ausbreitet, heile
diejenigen, die krank sind, unterstütze und schütze ihre Familien und
Freunde vor einer Ansteckung. Höre unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Schenke uns Deinen Geist der Liebe und Selbstverantwortung, damit wir
gemeinsam das Coronavirus bekämpfen und ausrotten können. Höre unser
Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Lass uns wachsam, achtsam und proaktiv bei der Ausrottung aller
Krankheiten sein, Malaria, Dengue, HIV und Aids und anderer [kann laut
oder schweigend genannt werden] ..., die Leid verursachen und oft zum
Tod vieler Menschen führen. Höre unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Heile unsere Selbstbezogenheit und Gleichgültigkeit, die uns nur dann
beunruhigt, wenn das Virus uns bedroht, öffne Wege jenseits von
Zaghaftigkeit und Angst, wodurch wir unsere Nächsten allzu leicht
ignorieren. Höre unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Stärke und ermutige diejenigen, die im öffentlichen Gesundheitswesen
und im medizinischen Bereich tätig sind: Pflegekräfte,
Krankenpflegepersonal, Betreuende, Ärzte, alle, die sich für die
Bedürfnisse der Kranken und ihrer Familien einsetzen. Höre unser Rufen,
o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Inspiriere alle Forschenden, die an der Entwicklung eines Impfstoffs
arbeiten, gib ihnen Erkenntnisse und Hoffnung. Höre unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Unterstütze alle Arbeitnehmenden und Geschäftsleute, die aufgrund von
Schließungen, Quarantänen, geschlossenen Grenzen und anderen
Einschränkungen in ihrem Lebensunterhalt gefährdet sind ... schütze und
bewahre alle, die reisen müssen. Höre unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Leite die führenden Politikerinnen und Politiker der Nationen, dass sie die
Wahrheit sagen, die Verbreitung von Fehlinformationen unterbinden und
gerecht handeln, damit die ganze Menschheit Heilung erfahre. Höre unser
Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Heile unsere Welt, heile unsere Körper, stärke unsere Herzen und unseren
Geist und gib uns inmitten des Aufruhrs Hoffnung und Frieden. Höre
unser Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Halte in deiner sanften Umarmung alle fest, die gestorben sind und die
heute sterben werden. Tröste ihre Lieben in ihrer Verzweiflung. Höre unser
Rufen, o Gott,
Erhöre unser Gebet.
Gedenke in deiner Liebe der Schwestern und Brüder, der gesamten
Menschheit und deiner ganzen Schöpfung.
Amen!