Erwachsenenbildung in Niedersachsen besser fördern

29. Januar 2020

Evangelische Erwachsenenbildung (EEB) unterstützt die Kampagne: Erwachsenenbildung ist 1% wert

Seit mehr als 20 Jahren stagniert die Förderung der Erwachsenenbildung in Niedersachsen durch den Landeshaushalt bei etwa 46 Millionen Euro, nachdem sie Mitte der neunziger Jahre von etwa 60 Millionen Euro abgesenkt wurde. Das bedeutet tatsächlich eine beträchtliche reale Absenkung der Landesförderung, die in einer Weise mehr gestiegene Sach- und vor allem Personalkosten auffangen kann. Schon gar nicht wird ihr Anteil am Bildungsetat des Landes von nur 0,63% der Bedeutung der Erwachsenenbildung gerecht. Zwar wird dies auch von vielen Politikern so gesehen, was in einigen Jahren zu Erhöhungen für das betreffende Haushaltsjahr führte (so 2019 und 2020) – aber nicht zu einer dynamisierten, verstetigten Erhöhung auf Dauer und jedes Jahr, wie sie nötig wäre (und wie es sie natürlich in allen anderen Einrichtungen des Bildungswesens gibt).

Deswegen fordert die Niedersächsische Erwachsenenbildung schon seit langem 1% des Bildungsbudgets. Das ist das Mindeste, was die Arbeit der vielen Einrichtungen wert ist!

In jährlich über 100.000 Veranstaltungen erreichen die Erwachsenenbildungseinrichtungen 1,4 Mio. Menschen in ganz Niedersachsen – flächendeckend und vor Ort. Sie setzen sich für Grundbildung, Demokratiebildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Zweiter Bildungsweg, Persönlichkeitsbildung und Inklusion, für nachhaltige Entwicklung und Ehrenamt ein. Dieser wichtige Beitrag muss durch die Erhöhung der Finanzhilfe auf 1% des Bildungsbudgets unbedingt gesichert werden, damit weiterhin alle Menschen in Niedersachsen ein bedarfsgerechtes Angebot erhalten! Bereits jetzt haben die Bildungseinrichtungen in ganz Niedersachsen Schwierigkeiten, die stetig steigenden Kosten (Gehälter, Miete, Energie etc.) zu bezahlen.

Um den Standard angesichts ständig wachsender gesellschaftlicher Anforderungen zu halten, die Kursangebote weiterzuentwickeln und auszubauen, den Sprung in die Digitalisierung zu schaffen, ist eine laufende Anpassung der Grundfinanzierung für die Volkshochschulen, die Heimvolkshochschulen, die Katholische, die Evangelische sowie für die weiteren Landeseinrichtungen vor Ort unbedingt erforderlich,“ betont Prof. Dr. Gerhard Wegner, Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung (nbeb).

Mit der Kampagne „Erwachsenenbildung ist 1% wert“ richten sich die öffentlich-anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen in Niedersachsen an die Politik, namentlich an alle Abgeordnete im Nds. Landtag und an das Ministerium für Wissenschaft und Kultur, um eine angemessene Förderung der Bildungseinrichtungen zu erreichen.

Wer sich der Kampagne anschließen und eine Postkarte an Abgeordnete senden möchte, findet weitere Informationen auf der Internetseite des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung e.V.: 
https://www.nbeb.de/ein-prozent/ 
Die gedruckten Postkarten können ab dem 3. Februar in bestellter Stückzahl versandt werden.

Der Niedersächsische Bund für freie Erwachsenenbildung e. V. (nbeb) ist der Fach- und Interessenverband der Erwachsenen- und Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung. Der Bund vertritt die bildungspolitischen Interessen seiner neun Mitgliedsorganisationen. Sie organisieren die Erwachsenenbildung in Niedersachsen.
Mitgliedsorganisationen: Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e.V., Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH, Bildungswerk der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersachsen e.V., Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen, Katholische Erwachsenenbildung im Lande Niedersachsen e.V., Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens e.V., Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V., Niedersächsischer Landesverband der Heimvolkshochschulen e.V., Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V.
Der nbeb ist zudem Träger der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung.
​nbeb-Vorsitzender ist Prof. Dr. Gerhard Wegner.

 

Quelle: nbeb.de