Den Hunger weltweit nicht aus den Augen verlieren

Nachricht 13. Juli 2020
Bevollmächtigte OLKR Dr. Kerstin Gäfgen-Track und OLKR Andrea Radtke; Fotos: J. Schulze, St. Heinze.

Die Bevollmächtigten OLKR Kerstin Gäfgen-Track und OLKR Andrea Radtke schreiben im Juli-Newsletter der Konföderation:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein kleiner Junge blickt in die Kamera der Tagesthemen und erzählt von seiner Mutter: „Ich mag das nicht, wenn sie nichts isst, nur weil ich mehr essen soll. Wenn sie Hunger hat, muss sie doch auch essen.“ Der Junge lebt mit seiner Mutter in einem Vorort von Manchester, und hat mit seiner ganz persönlichen Geschichte vom eigenem und vor allem dem Hunger seiner Mutter einen prominenten Platz in der deutschen Berichterstattung gefunden. Dieser Bericht über den kleinen Jungen aus Manchester gab auch dem in der letzten Woche vorgelegten Jahresbericht der Welthungerhilfe ein eher unerwartetes, weil europäisches Gesicht. Nach diesem Bericht könnte die Zahl der Hungernden auf eine Milliarde Menschen steigen, gerade weil die Corona-Pandemie jetzt in den Ländern des globalen Südens mit voller Wucht zuschlage. Die Corona-Krise hat laut den Vereinten Nationen mehr als 250 Millionen Menschen an den Rand des Hungertodes gebracht. Gleichzeitig habe die Krise die Hoffnungen auf eine Beendigung der globalen Armut bis 2030 zunichtegemacht, so der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter.

Erdrückende Zahlen und erschütternde Bilder aus aller Welt, gerade aber aus den Ländern des globalen Südens, geographisch und emotional viel weiter Weg als Manchester und doch noch viel schlimmer: es geht um das Leben von einer Milliarde Menschen, einem Siebtel der Weltbevölkerung. Die Corona-Pandemie verschärft nicht nur das Elend, sie macht es Menschen aus eigenen Existenzsorgen heraus viel schwerer den Blick auf andere zu richten und ein Herz zu haben für ihre Not.

Das Recht auf ausreichend Nahrung ist Teil des „Rechtes auf Wohlfahrt“, das Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beschreibt. Einsatz auch für dieses Menschenrecht, Mitgefühl und wohl auch eine gewisse Portion Ehrgeiz ist gefordert, etwas beizutragen, das UN-Nachhaltigkeitsziel zu erreichen, die extreme Armut und den Hunger wenn schon nicht bis 2030, dann aber so bald wie möglich nach diesem Datum zu überwinden, und es nicht nur aufgrund der Corona-Krise als unerreichbar zu verabschieden. Die Corona-Krise fordert auch in dieser Hinsicht außergewöhnlich viel Kraft, um Hunger und Not weltweit nicht aus den Augen zu verlieren.

In der christlichen Tradition spielt die Geschichte von den fünf Broten und zwei Fischen eine große Rolle: Gott will, dass alle Menschen das zum Leben Notwendige bekommen, und mit fünf Broten und zwei Fischen kann man im Vertrauen auf Gott mehr erreichen, als zunächst gedacht. Aus dem Glauben heraus Empathie und Mut zu entwickeln, einen eigenen Beitrag, zu leisten, um Menschenleben vor dem Hungertod zu bewahren und nicht vor der Größe der Herausforderung zu kapitulieren.

Der Hunger des Kindes und anderer hungriger Menschen in Manchester wurde gestillt. Dank des Engagements des Profifußballers Marcus Rushford, der aus eigener Erfahrung weiß, was es heißt, als Kind hungrig zum Training zu gehen, werden von der Regierung wieder Essensgutscheine ausgegeben. Von solchen Hoffnungsgeschichten brauchen wir so viele, dass einer Milliarde Menschen geholfen wird, jeder einzelne ist es wert.

Die Corona-Krise hat in vielerlei Hinsicht viele Menschen viel Kraft gekostet. In dieser Woche beginnen in Niedersachsen die Ferien. Wir wünschen Ihnen und möglichst vielen weiteren Menschen in Niedersachsen die Chance auf Erholung und Entspannung, die Möglichkeit zum Kraftschöpfen. Deshalb wünschen wir Ihnen gerade in unsicheren Zeiten den Segen des Gottes, der mitgeht im Alltag, am Sonntag und in den Ferien

Ihre
Kerstin Gäfgen-Track und Andrea Radtke

Die Bevollmächtigten Kerstin Gäfgen-Track und Andrea Radtke

P.S. Wir erlauben uns auf die Möglichkeit einer Spende gegen den Hunger hinzuweisen:

BROT FÜR DIE WELT
Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE10100610060500500500
BIC: GENODED1KDB
Verwendungszweck: "Hilfe weltweit" plus Ihr Name und Adresse oder Ihre Spendernummer, falls Sie diese zur Hand haben.
Direkt zur online Spende:
https://www.brot-fuer-die-welt.de/spenden/jetzt-helfen/spenden.php
MISEREOR
Pax-Bank Aachen
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10
BIC: GENODED1PAX
https://www.misereor.de/spenden/spendenformular