Bündnis "Niedersachsen hält zusammen" geht an den Start

Nachricht 16. Juni 2020

In Niedersachsen hat sich in der Corona-Krise ein Bündnis formiert. Unter dem Titel "Niedersachsen hält zusammen" soll es für Umsicht und Besonnenheit werben. Ministerpräsident Weil mahnte, die Gefahren seien nicht vorbei.

Weil: Starkes Zeichen für Zusammenhalt in Corona-Krise

Hannover (epd). Das neu gegründete Bündnis "Niedersachsen hält zusammen" will für gesellschaftlichen Zusammenhalt während der Corona-Krise werben. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Mehrdad Payandeh, präsentierten die Initiative gemeinsam mit weiteren Partnern am Dienstag in Hannover. "Dieses deutschlandweit einzigartige Projekt ist ein erneuter Beleg dafür, wie stark der Gemeinsinn in Niedersachsen ist", sagte Weil.

Weil rief die Menschen dazu auf, sich trotz niedriger Fallzahlen weiterhin des Risikos durch die Corona-Pandemie bewusst zu sein. Auch die kommenden Monate seien daher voller Herausforderungen. Wie bislang auch, reichten politische Appelle und Verordnungen alleine nicht aus. "Die Einsicht der Bürger war das eigentliche Fundament der erfolgreichen Krisenbewältigung bis hierhin", sagte der Ministerpräsident. Daher freue er sich, dass mit dem Bündnis eine breite zivilgesellschaftliche Allianz in den kommenden Wochen und Monaten für Umsicht und Besonnenheit werben wolle.

Das Bündnis gründet sich nach eigenen Aussagen vor allem als Plattform, die durch Vernetzung über digitale Kanäle den Austausch auch in strittigen Zeiten anregen will. Man wolle so vor allem eine Möglichkeit schaffen, erfolgreiche soziale Projekte miteinander zu teilen und sich gegenseitig zu inspirieren.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben der niedersächsischen Landesregierung auch die Landtags-Fraktionen von SPD, CDU, FDP und den Grünen sowie Kommunalverbände. Hinzu kommen zivilgesellschaftliche Partner wie der Deutsche Gewerkschaftsbund, Unternehmerverbände und die evangelische und katholische Kirche.

Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover rief zu einem gegenseitigen Verständnis in der Krise auf. Im Interessenfeld zwischen Infektionsschutz und wirtschaftlicher Not sei es wichtig, auch die Perspektive des jeweils anderen einzunehmen.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Julia Willie Hamburg, erläuterte: "Wir Grünen sind dabei, weil die Corona-Krise auch eine soziale Krise ist."

Weil erinnerte zudem daran, dass der jetzige Zusammenschluss nicht die erste dieser Art in Niedersachsen sei. Im Herbst 2015 hätten sich dieselben zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Bündnis "Niedersachsen packt an" zusammengefunden, um gemeinsam mit der Politik die Herausforderungen des Flüchtlingszuzugs anzugehen. Er sei daher optimistisch, dass "Niedersachsen hält zusammen" ein ähnlicher Erfolg werde wie das damalige Bündnis. 

epd lnb tis mir