Thümler zieht positive Bilanz zum Schnitger-Jahr

Nachricht 11. November 2019
Arp Schnitger Orgel in Ganderkese

Hannover/Hamburg (epd). Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler (CDU) hat eine positive Bilanz des Jubiläumsjahres zu Ehren des Orgelbaumeisters Arp Schnitger (1648-1719) gezogen. Mit dem Festjahr sei es gelungen, eine Verbindung zwischen dem historischen Kulturerbe und der aktuellen Orgelkultur zu schaffen, sagte Thümler. Das Jahr werde "noch weit in die Zukunft strahlen". Vor allem in Norddeutschland seien zahlreiche großartige Schätze der Orgelkultur beheimatet, betonte der Minister. 2019 jährte sich Schnitgers Todestag zum 300. Mal.

Das Orgeljahr wird am Freitag (8. November) mit einem Orgelkonzert in der Hamburger St.-Pankratius-Kirche im Stadtteil Neuenfelde offiziell beendet. In dieser Kirche wurde Schnitger am 28. Juli 1719 beerdigt. In dem Konzert wird neben Thümler auch Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sprechen. Brosda zog ebenfalls eine positive Bilanz des Jubiläumsjahres. Es sei beeindruckend, wie lebendig die Orgelkultur in Norddeutschland sei, sagte er.

Im Abschlusskonzert werden junge Musiker aus Niedersachsen und Groningen (Niederlande) sowie der Neuenfelder Organist Hilger Kespohl an der Arp-Schnitger-Orgel spielen. Der Hamburger Kirchenmusikdirektor Rudolf Kelber wird Wünsche aus dem Publikum aufnehmen und live auf der Orgel improvisieren. Kelber war jahrzehntelang Organist an der Hauptkirche St. Jacobi, wo die größte erhaltene Arp-Schnitger-Orgel steht.

Arp Schnitger, 1648 in der Wesermarsch geboren, gilt mit rund 170 erbauten und umgebauten Orgeln als einer der bedeutendsten Orgelbaumeister aller Zeiten. Seine Instrumente faszinieren Musiker und Publikum bis heute. Rund 30 Orgeln aus seiner Werkstatt sind noch erhalten. Das Alte Land zwischen Stade und Hamburg sticht dabei besonders hervor, weil dort besonders viele Orgeln von Schnitger stehen: 1678 übernahm er nach dem Tod seines Lehrmeisters Berendt Hus dessen Werkstatt in Stade.

Bereits vier Jahre später zog er nach Hamburg, um in der Hauptkirche St. Jacobi sein größtes Werk mit knapp 4.000 Pfeifen zu bauen. Von Hamburg aus exportierte Schnitger seine Instrumente zunächst in den norddeutschen Raum und in die Niederlande, dann nach Russland, England, Spanien und Portugal. Seine Taufkirche, die St. Bartholomäus-Kirche in Golzwarden bei Brake, wurde im Juli durch einen Brand schwer beschädigt. (7244/07.11.19)

 

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