Kirchen in Niedersachsen solidarisieren sich mit Fridays for Future

Nachricht 20. September 2019
Foto: Leonhard Lenz/WIKIPEDIA

Meldungen aus Leer, Braunschweig, Oldenburg, Hannover

Unterstützung für Fridays for Future

Kirchenpräsident Martin Heimbucher, Evangelisch-reformierte Kirche, hat anlässlich des sogenannten Klimastreiks am 20. September an die Erwachsenen appelliert, sich das Anliegen der Schülerinnen und Schüler zu eigen zu machen. „Die Botschaft der jungen Leute ist angekommen", sagte er. "Aber der Einsatz für die Bewahrung der Erde darf nicht Sache der jungen Leute allein bleiben. Sondern er muss auch ein Anliegen von uns Älteren werden. Der ganzen Gemeinde."

In einem Brief bittet das Moderamen der Gesamtsynode alle reformierten Kirchengemeinden, die Solidarität der Kirche mit den Anliegen der "Fridays for Future"-Bewegung zum Ausdruck zu bringen. „Wir als Kirche haben ein offenes Ohr“, heißt es. Für Gottesdienste an diesem Sonntag oder am Protesttag selbst erhalten alle Gemeinden einen Gebetsvorschlag.

Die notwendige Umkehr zur Bewahrung der Schöpfung werde nur gelingen, heißt es im Brief, „wenn wir auch unser eigenes Konsumverhalten überdenken und verändern. „Umkehr fange bei jedem selbst an." Heimbucher kündigte an, sich am kommenden Montag in einer Online-Videobotschaft zu Fridays für Future zu äußern.

In mehr als 350 deutschen Städten wollen Schülerinnen und Schüler am 20. September für mehr Tempo beim Klimaschutz streiken. Erstmals werden auch gezielt Erwachsene aufgefordert, sich an dem Streik zu beteiligen. In Niedersachsen soll es an diesem Tag in rund 45 Orten Streiks und Demonstrationen geben, teilte die Kampagne „Fridays for Future“" mit.

11. September 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher

Klimaschutz unterstützen

Braunschweigische Landeskirche zeigt sich solidarisch mit „Fridays for Future“

Braunschweig/Wolfenbüttel. Die Landeskirche Braunschweig unterstützt den globalen Klimastreik von "Fridays for Future" am 20. September. Das hat das Kollegium des Landeskirchenamtes am 10. September beschlossen. Es hat alle Kirchengemeinden gebeten, in den Abkündigungen der Gottesdienste auf den Klimastreik hinzuweisen und den Klimaschutz in die Fürbitten aufzunehmen. Sofern es in den Kirchengemeinden besondere Andachten aus diesem Anlass gibt, können dazu auch die Kirchenglocken geläutet werden.

Durch frühere Initiativen der Landessynode hat die Landeskirche deutlich gemacht, dass der Klimaschutz für sie zur Bewahrung der Schöpfung gehört und damit zu einem Kernanliegen der Kirche. Dieser Auftrag leitet sich aus dem Verständnis der biblischen Schöpfungsgeschichte ab. Danach hat Gott dem Menschen die Erde nicht zur Ausbeutung und Zerstörung überlassen. Vielmehr soll er ein guter Haushalter sein, der die Erde treuhänderisch pflegt und zum Wohl aller bewahrt.

Vor diesem Hintergrund erinnert das Kollegium auch an eine Handreichung, die erläutert, wie Kirchengemeinden mithelfen können, das Klima zu schützen. Die Publikation zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, Energie zu sparen und neue regenerative Energiesysteme zu nutzen. Dabei geht es auch um die Verminderung von Kohlendioxid. Die Handreichung wurde vor 10 Jahren von der Kammer für Umweltfragen erarbeitet.

Die Evangelische Jugend in der Landeskirche hat zur Teilnahme am Klimaprotest von „Fridays for Future“ am Freitag, 20. September, um 10 Uhr auf dem Schlossplatz in Braunschweig aufgerufen.

Handreichung „Klimaschutz ist machbar“

Fridays for Future

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PRESSEMITTEILUNG der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Oldenburgische Kirche unterstützt Aktionen zum globalen Klimastreik am 20. September

Am 20. September 2019 ruft die weltweite Bewegung „Fridays for Future“ alle Generationen zum globalen Klimastreik auf. Die Menschen weltweit sind eingeladen, an entsprechenden Veranstaltungen und Aktionen teilzunehmen oder solche zu organisieren, um auf diese Weise gemeinsam über Maßnahmen des Klimaschutzes in allen Lebens- und Arbeitswelten nachzudenken. Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ruft zu Aktionen, Gottesdiensten und Andachten anlässlich des globalen Klimastreiks am 20. September auf. In einem Schreiben an alle Kirchengemeinden und Einrichtungen in den Kirchenkreisen betont Bischof Thomas Adomeit: „Als Mitarbeitende in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen sind wir ebenfalls aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren und Wege der Nachhaltigkeit aufzunehmen und zu unterstützen.“

In seinem Schreiben bittet Bischof Adomeit die Kirchengemeinden, in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag (15.09.2019) in den Abkündigungen auf den globalen Klimastreik hinzuweisen. Weiterhin regt Bischof Thomas Adomeit an, im Rahmen der Aktionen des globalen Klimastreiks am 20. September Schöpfungsandachten oder Gottesdienste mit Geläut der Kirchenglocken zu gestalten. Weiterhin wurde ein Vorschlag einer Fürbitte für diesen besonderen Anlass an die Kirchengemeinden und Einrichtungen weitergeleitet. „Bitte entscheiden Sie in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen und ihren Einrichtungen vor Ort über passende Formen der Beteiligung von hauptamtlich Mitarbeitenden an Aktionen des Globalen Klimastreiks“, so Bischof Adomeit.

„Wir in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg sind Teil des Ökumenischen konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Schon seit vielen Jahren sind wir auf dem Weg, Schritte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes in die Arbeit unserer Kirchengemeinden einzupflanzen. Vieles ist noch unvollkommen, erstes ist erreicht“, so Bischof Adomeit weiter in seinem Schreiben.

Oldenburgische Kirche und Klimaschutz

Im Mai 2012 wurde von der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg ein Integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet, das vorsieht, den CO2-Ausstoß kirchlicher Einrichtungen bis spätestens zum Jahr 2020 um 25 Prozent gegenüber 2008 zu senken. Bis zum Jahr 2050 soll eine Reduzierung der Emissionen um insgesamt 80 Prozent erreicht werden.

Darüber hinaus sind der der Oberkirchenrat und die Gemeinsame Kirchenverwaltung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg im Mai 2019 mit dem Zertifikat „Zukunft einkaufen – wir beschaffen ökofair“ ausgezeichnet worden. Das Zertifikat anerkennt die Umstellung auf umwelt- und sozialverträgliche Produkte in den Bereichen Bewirtung und Reinigung.

Verschiedene Einrichtungen, Kindertagesstätten und Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche sind zertifiziert nach dem System der „Grüne Hahn“, ein Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen. Das System ermöglicht, durch systematische Erfassung von umweltrelevanten Daten einen Überblick über die von Ihnen verursachten Schadstoff-Emissionen und andere Umweltbelastungen zu gewinnen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Ansprechpartnerin:
Andrea Feyen, Beauftragte für Umwelt, Klimaschutz und Energie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Tel.: 0441 - 7701-167
E-Mail: umwelt@kirche-oldenburg.de 
www.umwelt.kirche-oldenburg.de

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Landeskirche Hannovers unterstützt globalen Klimastreik am 20. September

2019 Pressemitteilung 09. September 2019

Am 20. September 2019 ruft Fridays for Future alle Generationen zum globalen Klimastreik auf. Die Landeskirche Hannovers schließt sich dem Aufruf an. In einem Brief an alle Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen wirbt die Landeskirche dafür, sich an den Kundgebungen und Aktivitäten am 20. September zu beteiligen und auch eigene Veranstaltungen und Andachten anzubieten.

Landesbischof Ralf Meister sagt: „Am 20. September setzt die Welt ein Zeichen und jede und jeder ist aufgerufen, dabei zu sein: Wir müssen jetzt und nicht irgendwann entscheidende Schritte für den Schutz des Klimas und die Zukunft unserer Erde tun. Wenn wir als Christinnen und Christen an den Demonstrationen in unseren Städten und Dörfern teilnehmen, zeigen wir, dass für uns die Zukunft dieser Schöpfung, unserer Erde, ein entscheidendes Anliegen ist.“

Die Kirchengemeinden sind gebeten, in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag (15.09.2019) in den Abkündigungen auf den globalen Klimastreik hinzuweisen. Das Landeskirchenamt als zentrale Verwaltungseinrichtung der Landeskirche, das Haus kirchlicher Dienste in Hannover und weitere kirchliche Einrichtungen ermöglichen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am 20. September in der Arbeitszeit an Workshops zum Thema Klimaschutz und an den Demonstrationszügen in Hannover teilzunehmen. Im Haus kirchlicher Dienste (Archivstr. 3) stehen ab 9 Uhr Räume für die Mitarbeiter*innen zur Verfügung, um über Klimaschutzvorhaben zu diskutieren und konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Klimaschutz zu planen.

Um 12 Uhr wird es in der Neustädter Hof- und Stadtkirche (Rote Reihe 3) eine öffentliche Andacht zum Thema Schöpfung geben, zu der mit Glockengeläut eingeladen wird. „Wir setzen ein Zeichen, wenn wir am 20. September für Andachten die Glocken läuten und damit einen Beitrag leisten, den Protest weithin hörbar zu machen,“ sagt Landesbischof Meister, der auch am Sternmarsch in Hannover und der Abschlusskundgebung am Trammplatz teilnehmen wird.

Ab 14 Uhr lädt das Haus kirchlicher Dienste in den ver.di-Höfen (Goseriede 10) zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung ein, in der es um die UN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 geht. Referenten sind u.a. Sven Giegold, Mitglied des Europäischen Parlaments und Präsidiumsmitglied des Deutschen Evangelischen Kirchentag und Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und Landesbischof Ralf Meister.

Landeskirche und Klimaschutz

Die neue Verfassung der Landeskirche, die am 1. Januar 2020 in Kraft tritt, enthält einen ausdrücklichen Verweis auf die Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung. Bei ihrer Tagung im Mai 2019 sprach sich die Landessynode, das Parlament der Landeskirche, für eine noch konsequentere Ausrichtung der Landeskirche an den Zielen des Klimaschutzes aus. Entsprechende Vorschläge werden aktuell erarbeitet.

Im Jahr 2012 hat die Landeskirche ein Klimaschutzkonzept vorgelegt. Es analysiert den bisherigen Beitrag der Landeskirche zum Klimawandel, zeigt Potenziale zur Emissionsreduktion auf und empfiehlt 51 konkrete Maßnahmen. 2015 wurde die Umsetzung zentraler Empfehlungen des Klimaschutzkonzepts beschlossen. U.a. sollen die CO2-Emissionen, die  durch  die  dienstliche Mobilität der kirchlichen Mitarbeiter*innen  entstehen, um 20% bis 2018, um 50% bis 2030 und um 80% bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2015 reduziert werden.

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