Religionslehrkräfte geben Orientierung

Nachricht 15. März 2018

27 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen erhalten kirchliche Lehrerlaubnis

Vor dem Gottesdienst zur Vokation versammelten sich 25 Religionslehrkräfte mit Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker (li.) und Pastor Hartmut Schwarz (re.) in der St. Ulrichs-Kirche in Rastede. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch

27 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben am Freitagvormittag, 16. März, in der St. Ulrichs-Kirche in Rastede ihre Vokationsurkunden erhalten. Mit dem Gottesdienst wurden sie zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts beauftragt. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker betonte in seiner Predigt, dass der Religionsunterricht Fragen aufnehme und nach Antworten suche, „die sonst im Schulalltag so nicht wirklich vorkommen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Was kommt nach dem Tod? Wie will ich mein Leben gestalten? – Gerade angesichts des Religionsunterrichts müssen wir uns fragen lassen, ob wir Kindern auf diese wichtigen Fragen des Lebens eine Antwort verweigern wollen“, sagte Mucks-Büker im Gottesdienst.
 
In einem so verstandenen Religionsunterricht würden Lehrerinnen und Lehrer regelrecht zu Begleitenden der Schülerinnen und Schüler. Dies sei eine anspruchsvolle Aufgabe, betonte Oberkirchenrat Mucks-Büker. Denn an dieser Stelle kämen die Lehrerinnen und Lehrer auch als Personen ins Spiel. „Werden Sie wichtig für die Kinder. Als Vorbild, als Gegenüber, weil Sie Freude am Lernen vermitteln, weil Sie die einzelnen Schülerinnen und Schüler unterstützen und ermutigen, weil Sie auch als Person und Persönlichkeit Orientierung geben. Dieser Anspruch unterscheidet Sie als Religionslehrerin und Religionslehrer im Fach Evangelische Religion, Sie sind mehr als ein Religionskundelehrer“, so Mucks-Büker.
 
Oberkirchenrat Mucks-Büker betonte abschließend: „Als Kirche möchten wir Sie in Ihrem Dienst bestärken, auch Begleitung anbieten, Sie in der Frage nach Ihrer Motivation fest machen, nicht zuletzt durch den Segen, der Ihnen zugesprochen wird. Auch Sie sind berufen. Durch die Vokation soll das heute deutlich und öffentlich werden.“
 
Im Anschluss überreichten Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker und Pfarrer Hartmut Schwarz, Referent der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp), den Lehrerinnen und Lehrern ihre Vokationsurkunden. Bei den Vokationsurkunden handelt es sich um die kirchliche Lehrerlaubnis, die Voraussetzung ist, um Evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen. Diese Befähigung wird von der Konföderation Evangelischer Kirche in Niedersachsen ausgesprochen. Durch eine Vokation begleiten die evangelischen Kirchen in Niedersachsen den Dienst der Religionslehrkräfte und unterstützen diese kontinuierlich durch Fortbildungs- und Beratungsangebote.
 
Im Vorfeld hatten die Religionslehrkräfte aus dem Einzugsgebiet der Konföderation Ev. Kirchen in Niedersachsen an einer 2,5-tägigen Vokationstagung zum Thema „Leben, Sterben, Tod“ im Ev. Bildungshaus in Rastede teilgenommen. Die Leitung der Tagung hatten Pfarrerin Kerstin Hochartz, Leiterin der arp, und Pfarrer Hartmut Schwarz, Referent in der arp.
 
Zu den 27 Religionslehrkräften aus ganz Niedersachsen gehörten Lehrkräfte aus allen Schulformen: Förderschulen, Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und Berufsbildende Schulen.
 
Der Religionsunterricht ist in Deutschland „gemeinsame Sache“ (res mixta) von Staat und Kirche und die Vokation ein Baustein, mit dem die evangelischen Kirchen in Niedersachsen ihre Verantwortung für den Religionsunterricht wahrnehmen. Referendarinnen und Referendare erhalten für den Vorbereitungsdienst zunächst eine befristete Unterrichtsbestätigung. Um eine Vokation zu erhalten, ist die Teilnahme an einer Vokationstagung Voraussetzung. Die Tagungen sind als religionspädagogische Fortbildungen konzipiert und enden mit einem Gottesdienst mit Verleihung der Vokationsurkunden.
 
Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg bietet zweimal im Jahr eine Vokationstagung für je rund 30 Religionskräfte aus ganz Niedersachsen an. Entwickelt und durchgeführt wird sie von Referentinnen und Referenten der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp). Weitere Vokationstagungen in Niedersachsen werden von der Hannoverschen Landeskirche angeboten. Die Nachfrage ist sehr hoch. Es gibt stets Wartelisten.