Reformationstag und Judentum

Nachricht 30. Oktober 2018
Rabbinerin Ulrike Offenberg; Foto: D. Cooper

Rabbinerin hält Vortrag im Kloster Frenswegen

Die Evangelisch-reformierte Kirche will sich am Reformationstag 2018 mit dem Verhältnis zwischen Christen und Juden beschäftigen. Die Rabbinerin der jüdischen Gemeinde Hameln, Ulrike Offenberg, wird am 30. Oktober im Kloster Frenswegen bei Nordhorn einen Vortrag halten: „Was erwarten Jüdinnen und Juden in Deutschland heute von den christlichen Kirchen?“

In der niedersächsischen Debatte um die Einführung des Reformationstags als allgemeinen Feiertag gab es insbesondere von jüdischer Seite deutliche Ablehnung. Die jüdischen Verbände könnten angesichts der Judenfeindlichkeit Martin Luthers einem Feiertag, der mit seinem Namen verbunden sei, nicht zustimmen, hieß es.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hatte bereits kurz vor der Landtagsentscheidung im Mai 2018 für den Reformationstag eine Veranstaltung zum Thema Dialog mit dem Judentum angekündigt. Solidarität zum Judentum und zum Staat Israel stünden für ihn außer Frage. „Nicht aus politischen Erwägungen allein, sondern um unseres Glaubens willen müssen wir denen widersprechen, die heute noch und immer wieder die Existenz des Staates Israel in Frage stellen“, betonte Heimbucher. Klar sei: Gegenüber jeder Form des Antisemitismus gebe es keinerlei Toleranz.

Die Veranstaltung zum Reformationstag findet in Zusammenarbeit mit dem Forum Christen / Juden beim Kloster Frenswegen bei Nordhorn statt. Ulrike Offenberg spricht dort am Dienstag, 30. Oktober 2018 um 19.30 Uhr.

Die aus Ostberlin stammende Ulrike Offenberg ist seit 2016 Rabbinerin der jüdischen Gemeinde Hameln. Die 51-jährige, promovierte Theologin studierte in Israel und wurde am renommierten Hebrew Union College in Jerusalem zur Rabbinerin ordiniert.

Pressemeldung der Evangelisch-reformierten Kirche, 28.9.2018