Brot für die Welt: Hunger nach Gerechtigkeit

Nachricht 03. Dezember 2018
Imker-Familie in Paraguay. Das Aktionsmotiv zur 60. Aktion von Brot für die Welt "Hunger nach Gerechtigkeit" zeigt Adriana, 9 Jahre, aus Paraguay beim Frühstück. Foto: Kathrin Harms / Brot für die Welt

Eröffnung der 60. Spendenaktion in Braunschweig

Braunschweig (epd). Landesbischof Christoph Meyns hat am 9. Dezember in einem Gottesdienst die 60. Spendenaktion für "Brot für die Welt" in der Landeskirche Braunschweig eröffnet. In seiner Predigt im Braunschweiger Dom rief er dazu auf, die politischen und sozialen Ursachen des Hungers in der Welt zu bekämpfen. Hunger und Gerechtigkeit gehörten zusammen: "Diskriminierung, Ausbeutung, Gewalt und Machtmissbrauch führen über kurz oder lang dazu, dass Menschen hungern."

Wer den Hunger bekämpfen wolle, könne sich nicht darauf beschränken, Lebensmittel in Krisengebiete zu schicken, sagte Meyns. Konkrete Hilfe für Hungernde könne es nur geben, wenn es Menschen gebe, die sich in ihrem Leben an den Maßstäben der Gerechtigkeit orientierten.

Seit dem ersten Aufruf unter dem Motto "Brot für die Welt" 1959 seien bundesweit rund 2,4 Milliarden Euro gespendet worden, sagte der Landesbischof. Dies klinge nach viel Geld. Allerdings gäben die Deutschen mit rund drei Milliarden Euro mehr Geld für Hunde- und Katzenfutter in einem Jahr aus, als "Brot für die Welt" in 60 Jahren eingesammelt habe. "Es ist noch viel Luft nach oben. Wir sind weit entfernt von einer Weltordnung, in der alle Menschen haben, was sie zum Leben brauchen."

Im Jahr 2017 wurden aus der Landeskirche Braunschweig rund 690.000 Euro aus Kollekten und Spenden an "Brot für die Welt" überwiesen, hieß es. Im Anschluss an den Gottesdienst verstärkte Meyns das Team am "Brot für die Welt"-Stand auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt.

Das evangelische Hilfswerk unterstützt eigenen Angaben zufolge in mehr als 90 Ländern arme und ausgegrenzte Menschen dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern. Im Jubiläumsjahr steht die Kampagne unter das Motto "Hunger nach Gerechtigkeit". Unter dem Motto "Brot für die Welt" hatten evangelische Landes- und Freikirchen erstmals am 12. Dezember 1959 in der Berliner Deutschlandhalle zu Spenden für die Hungernden weltweit aufgerufen.

Predigt im Wortlaut

Pressemeldung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig